Lerntherapie/Lerncoaching- und die unrealistische Vorstellung mancher Eltern
- Monika Lässer-Ott

- 12. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Eltern haben viele Talente: Sie wissen immer, wo das verlorene Lieblingsspielzeug steckt, sie können mit einem einzigen Blick Geschwisterstreit schlichten und ein Kindergeburtstagswochenende ohne Schlaf überstehen. Doch wenn es um Lerntherapie geht, haben sie oft eine ziemlich rosarote Vorstellung. Die Realität sieht allerdings ein wenig anders aus. Hier eine kleine, augenzwinkernde Gegenüberstellung:
1. Erwartung: „Ich bringe mein Kind zur Lerntherapie – und der Therapeut wird es schon richten!“
Realität: Lerntherapie ist kein Hogwarts-Zaubertrank. Es braucht Zeit, Geduld und eine ganze Menge Motivation – nicht nur beim Kind, sondern auch bei den Eltern. Hausaufgaben und Üben bleiben (leider) trotzdem nicht aus.
2. Erwartung: „Der Therapeut wird mein Kind schon motivieren!“
Realität: Ja, Lerntherapeuten haben magische Tricks in der Tasche, aber sie sind nicht Gandalf. Motivation kommt nicht nur von außen, sondern auch von innen. Wer also das Mantra „Lernen ist blöd“ täglich zu Hause hört, kann nicht erwarten, dass es plötzlich zum Lieblingshobby wird.
3. Erwartung: „Nach drei Sitzungen kann mein Kind problemlos Lesen, Rechnen und vielleicht noch Chinesisch.“
Realität: Äh, nein. Lerntherapie ist eher wie ein Langstreckenlauf als ein Sprint. Es geht um nachhaltiges Lernen, nicht um Turbo-Optimierung. Geduld ist gefragt – auch wenn sie manchmal mit viel Kaffee unterstützt werden muss.
4. Erwartung: „Wenn das Kind in der Therapie gut mitmacht, muss es zu Hause nichts mehr tun.“
Realität: Schön wär’s! Lerntherapie ist ein bisschen wie Fitness-Training: Wer nur einmal die Woche hingeht, aber sonst nur Chips auf dem Sofa isst, wird keinen Marathon gewinnen. Das bedeutet: Üben bleibt (aber mit Spaß und neuen Methoden, versprochen!).
5. Erwartung: „Mein Kind wird die Lerntherapie lieben!“
Realität: Nun ja, vielleicht nicht von Anfang an. Neue Wege sind oft steinig, aber mit kreativen Methoden, Erfolgserlebnissen und einer Prise Humor wird es mit der Zeit immer besser.
6. Erwartung: „Ich kann mein Kind nach jeder Sitzung ausfragen, was genau gemacht wurde!“
Realität: Lerntherapie ist kein Verhörraum. Manche Dinge bleiben zwischen dem Coachee und dem Lerntherapeuten, damit Vertrauen aufgebaut werden kann. Das Kind sollte sich sicher fühlen, ohne die Angst, zu Hause alles haargenau berichten zu müssen.
7. Erwartung: „Ich darf mein Kind in dieser Zeit weiterhin kritisieren, wenn es nicht sofort besser wird.“
Realität: Kritik während der Lerntherapie kann dem Fortschritt schaden. Kinder brauchen Ermutigung und positive Bestärkung, um nachhaltig zu lernen. Druck und Vorwürfe können eher blockieren als motivieren.
Fazit
Lerntherapie ist ein Marathon, kein Sprint. Eltern, die mit einer guten Portion Geduld, Gelassenheit und Humor dabei sind, werden merken: Nicht nur die Kinder lernen dabei etwas, sondern auch die Eltern – nämlich, dass Entwicklung Zeit braucht, dass kleine Fortschritte riesige Erfolge sind und dass ein bisschen Schokolade manchmal Wunder wirken kann.




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