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Wie Social Media, Whatsapp und Tinder unsere Beziehungen zerstören

  • Autorenbild: Monika Lässer-Ott
    Monika Lässer-Ott
  • 3. März
  • 2 Min. Lesezeit

Es gab eine Zeit, in der Menschen für die Liebe gekämpft haben. Nicht, weil es immer einfach war, sondern weil sie wussten, dass wahre Nähe Zeit, Geduld und Hingabe braucht. Heute ist alles schneller, beliebiger, austauschbarer. WhatsApp, Instagram, Tinder – sie alle haben uns eine Welt geschaffen, in der niemand mehr wirklich bleibt, weil es immer eine neue Möglichkeit gibt. Und während wir durch endlose Optionen scrollen, verlieren wir das Wertvollste: echte Verbindung.


Austauschbarkeit statt Beständigkeit


Früher bedeutete Liebe, sich bewusst für einen Menschen zu entscheiden. Heute bedeutet Liebe oft nur, so lange zu bleiben, bis etwas Spannenderes kommt. Man muss nicht mehr an einer Beziehung arbeiten, wenn die nächste nur einen Wisch entfernt ist. Ein kleines Missverständnis, ein Moment der Langeweile – und schon öffnet sich Tinder, als wäre es das Natürlichste der Welt.


Doch was bleibt dabei auf der Strecke? Vertrauen, Sicherheit, dieses tiefe Wissen, dass man für jemanden unersetzlich ist. Stattdessen lebt man in einer ständigen Unsicherheit: Bin ich wirklich genug? Oder bin ich nur eine Option, bis etwas Besseres auftaucht?


Wie sehr wir damit verletzen


Wir denken selten darüber nach, wie unser Verhalten den Menschen trifft, der uns vertraut. Ein kleines Flirten in den DMs, ein schneller Like hier, ein unscheinbares Gespräch dort – es mag harmlos erscheinen. Doch in einer Welt, in der Versuchungen nur einen Klick entfernt sind, können solche Kleinigkeiten Wunden reißen.


Wie fühlt es sich an, wenn man merkt, dass der eigene Partner nicht mehr wirklich anwesend ist, weil sein Blick immer wieder aufs Handy fällt? Wenn Nachrichten gelesen, aber nicht beantwortet werden? Wenn jemand anderes plötzlich mehr Aufmerksamkeit bekommt als man selbst?


Die schlimmsten Verletzungen entstehen oft nicht durch große Betrügereien, sondern durch das langsame, schleichende Gefühl, dass man nicht mehr Priorität ist. Dass man nur eine Option unter vielen ist.


Aber ist es wirklich Liebe, wenn sie so leicht zu ersetzen ist?


Vielleicht haben wir vergessen, was es bedeutet, wirklich zu lieben. Vielleicht sind wir so sehr daran gewöhnt, alles sofort haben zu können, dass wir den Wert von dem, was wir bereits haben, nicht mehr erkennen.


Doch wahre Liebe lebt nicht von Perfektion. Sie lebt davon, dass man bleibt, auch wenn es schwer wird. Dass man sich füreinander entscheidet – nicht nur heute, sondern auch morgen, übermorgen, immer wieder.


Denn am Ende ist die wichtigste Frage nicht, wie viele Optionen wir haben. Sondern ob wir den Mut haben, eine davon wirklich zu wählen – und nicht mehr loszulassen.

 
 
 

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